Garten- und Landschaftsbau in Deutschland: Planung, Gestaltung und Pflege von Grünanlagen

von Redaktion
5 min Lesezeit

Der Garten- und Landschaftsbau (kurz: GaLaBau) ist in Deutschland ein bedeutender Wirtschaftszweig innerhalb der grünen Branche. Ob privater Hausgarten, öffentliche Grünfläche oder gewerblich genutzte Außenanlage – der GaLaBau umfasst sämtliche Maßnahmen zur Planung, Gestaltung, Pflege und Sanierung von Außenräumen. In Zeiten des Klimawandels und zunehmender Urbanisierung gewinnt der Berufszweig zusätzlich an ökologischer und gesellschaftlicher Relevanz.

Was versteht man unter Garten- und Landschaftsbau?

Der Garten- und Landschaftsbau beschäftigt sich mit der Gestaltung und Pflege von Gärten, Parks, Grünanlagen und Freiflächen. Dabei kann es sich sowohl um private als auch um öffentliche oder gewerbliche Flächen handeln. Typische Leistungen des GaLaBaus sind:

  • Erdarbeiten und Geländemodellierung
  • Wege- und Terrassenbau
  • Bepflanzung und Rasenanlagen
  • Teich- und Wasseranlagenbau
  • Zaunbau und Sichtschutz
  • Pflege und Unterhalt von Grünflächen

Darüber hinaus gehören ökologische Aspekte wie Regenwassermanagement, nachhaltige Bepflanzung oder die Förderung der Biodiversität zunehmend zum Arbeitsfeld.


Bedeutung des Garten- und Landschaftsbaus in Deutschland

Wirtschaftlicher Faktor

In Deutschland zählt der Garten- und Landschaftsbau zu den wachstumsstarken Branchen. Laut dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (BGL) arbeiten rund 130.000 Menschen in über 19.000 Fachbetrieben. Das Marktvolumen beträgt mehrere Milliarden Euro jährlich – Tendenz steigend.

Ökologische Relevanz

Mit Blick auf den Klimawandel, die Versiegelung von Flächen und den Rückgang der Artenvielfalt kommt dem GaLaBau eine zentrale Rolle bei der ökologischen Aufwertung urbaner Räume zu. Durch durchdachte Begrünung, Bodenentsiegelung und naturnahe Gestaltung können Mikroklima, Luftqualität und Wasserkreisläufe positiv beeinflusst werden.


Typische Leistungen im Garten- und Landschaftsbau

1. Gartenplanung

Jedes Projekt beginnt mit einer detaillierten Planung: Hierbei wird unter Berücksichtigung von Standortbedingungen, Kundenwünschen und rechtlichen Vorgaben ein Gestaltungskonzept erstellt. Moderne Betriebe arbeiten dabei oft mit CAD-Software oder 3D-Visualisierungen.

2. Bau und Gestaltung

In der Umsetzungsphase kommen verschiedenste Gewerke zum Einsatz:

  • Pflasterarbeiten (z. B. für Wege, Einfahrten, Terrassen)
  • Mauerbau und Trockenmauern
  • Holzkonstruktionen (z. B. Pergolen, Holzdecks)
  • Be- und Entwässerungssysteme

3. Pflanzarbeiten

Pflanzen sind das Herz jeder Außenanlage. GaLaBau-Fachleute wählen standortgerechte Bäume, Sträucher, Stauden und Gräser aus – je nach Klima, Bodenbeschaffenheit und Pflegeaufwand.

4. Pflege und Unterhalt

Auch nach der Fertigstellung betreuen viele Betriebe die Anlagen weiter, inklusive:

  • Rasenpflege und Heckenschnitt
  • Bewässerungskontrolle
  • Unkrautmanagement
  • Schnittarbeiten an Bäumen und Sträuchern

Garten- und Landschaftsbau für Privatkunden

Hausbesitzer beauftragen GaLaBau-Betriebe typischerweise für:

  • Neuanlage oder Umgestaltung von Hausgärten
  • Terrassen- und Wegebau
  • Pool- und Teichanlagen
  • Sichtschutzlösungen
  • Gartenpflege im Jahresverlauf

Ein individuell geplanter Garten steigert nicht nur die Lebensqualität, sondern auch den Wert der Immobilie.


Garten- und Landschaftsbau für Kommunen und Gewerbe

Auch Städte, Gemeinden und Unternehmen investieren in professionelle Außenanlagen – zum Beispiel für:

  • Parkanlagen und Spielplätze
  • Begrünung von Firmengeländen
  • Sportplätze und Schulhöfe
  • Lärmschutzmaßnahmen durch Vegetation

Der Fokus liegt hier meist auf Langlebigkeit, Funktionalität und Pflegeleichtigkeit, aber zunehmend auch auf Nachhaltigkeit und Klimaanpassung.


Ausbildung und Berufsperspektiven im GaLaBau

Der Beruf des Landschaftsgärtners (m/w/d) ist ein anerkannter Ausbildungsberuf mit dreijähriger Dauer. Die Ausbildung umfasst sowohl handwerkliche als auch botanische und gestalterische Inhalte. Aufstiegsmöglichkeiten bestehen z. B. zum:

  • Vorarbeiter
  • Techniker im Garten- und Landschaftsbau
  • Meister
  • Landschaftsarchitekten (nach Studium)

Der Fachkräftemangel macht den Beruf attraktiv, die Zukunftsaussichten sind hervorragend.


1. Nachhaltigkeit und Klimaschutz

Begrünte Dächer, entsiegelte Flächen und klimastabile Pflanzenarten gewinnen an Bedeutung. Der Trend geht hin zu ökologischer Verantwortung und einer engen Verzahnung von Gestaltung und Umweltschutz.

2. Digitalisierung

Planung, Bau und Pflegeprozesse werden zunehmend digitalisiert – etwa durch GPS-gesteuerte Maschinen, Sensorik in Bewässerungssystemen oder den Einsatz von Drohnen zur Flächenvermessung.

3. Urban Gardening & vertikale Gärten

Neue Wohn- und Lebensformen fördern kreative Grünlösungen wie Hochbeete auf Balkonen, Fassadenbegrünung oder gemeinschaftlich genutzte Gärten in der Stadt.


Fazit

Der Garten- und Landschaftsbau in Deutschland ist weit mehr als nur das Anlegen von Beeten und Wegen. Er verbindet Gestaltung, Handwerk, Ökologie und Technik zu einem zukunftsweisenden Berufsfeld. Ob privat, gewerblich oder kommunal – der professionelle Umgang mit Außenanlagen trägt wesentlich zur Lebensqualität und Umweltverträglichkeit moderner Lebensräume bei.

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